Gernsheim, 22. September 2021. Bei der Sommertour der SPD gab es auch einen Besuch am Badesse Kiesloch, wo Landrat Thomas Will aber durch andere Termine bedingt mit Zeitnot ausgestattet war. Am vergangenen Mittwoch war Will daher, wie versprochen, an den Badesee gekommen, um mit interessierten Menschen zum diesem Thema ins Gespräch zu kommen. Auch Elfriede Dörsam war gekommen, die bei der Sommertour schon ein euphorisches Plädoyer für den Erhalt des Badesees als Gernsheimer Kleinod hielt. „Ein Natursee will ich hier an dieser Stelle nicht haben“, erneuerte Dörsam ihren Wunsch hier für alle Bürger etwas zu tun, damit der Badesee als solcher erhalten bleibt. „Ich kämpfe ja im Prinzip nicht mehr für mich, sondern für die Generationen nach mir“, betonte Dörsam. Im Laufe der Veranstaltung wurden es immer mehr Teilnehmer, die hier ihr Interesse bekundeten. Vor allen Dingen Menschen, die schon seit vielen Jahren hier an den Badesee kommen oder aber auch gerne einfach nur ihr Feierabendbier trinken. Auch der Pächter vom Treff am Badesee hatte sich nun zu dazu gesellt, denn sein Interesse hier einen Ganzjahresbetrieb zu betreiben ist groß. Der Sommer sei kein Guter gewesen, wir hatten zwar jede Menge Arbeit, aber das habe in keinem Verhältnis zu den Umsätzen gestanden. Arbeit habe man sich gemacht, weil man den Gästen hier etwas bieten wolle. Es wurde unter anderem eine tolle Sitzecke geschaffen und ganz viel für die Optik getan. Es falle auf, dass hier wieder ein sehr engagierter Pächter zugange sei, dessen Wunsch nach einem Ganzjahresbetrieb auch eine Angelegenheit sei, die man unterstützen wolle, so Roland Kramer. Im Übrigen lasse sich hier durch schmales Geld leicht mehr Lebensqualität für unsere Bürger erzeugen, ist sich auch Noah Schollmeier sicher. „Die Vorpächter vom Treff am Badesee Nicole und Horst Böttcher hatten die Grundlage für einen gut genutzten Treff mit damals vielen Veranstaltungen gelegt, jedoch wegen der vorgegeben Öffnungszeiten ausschließlich in den warmen Monaten nicht rentierlich wirtschaften können und deshalb den Pachtvertrag aufgeben mussten. Dieser Erkenntnis sollte die Stadt Rechnung tragen“, betonte Roland Kramer. Landrat Will hörte sich die Ausführungen der Teilnehmer aufmerksam an und merkte schnell, wie emotional sich die Diskussion entwickelte. Der Badesee hier in Gernsheim sei ein richtiges Kleinod. „Es lohnt sich ihn zu pflegen und zu erhalten, als Naherholung für Gernsheim und den südlichen Kreis Groß-Gerau“, so Will. Und da man in Gernsheim kein Hallenbad mehr zu unterhalten habe, wäre es doch schön, wenn man im Haushalt 25.000 bis 30.000 Euro einplanen könne, um den Erholungswert hier noch zu steigern. Anträge der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung sollen dazu beitragen, dass nicht nur häufiger die Makrophyten zurückgeschnitten werden, sondern auch durch den Rückschnitt um den See herum dieser besser belüftet werde und sich so die Wasserqualität verbessere betonte Roland Kramer zum Abschluss.
Badesee Kiesloch soll erhalten bleiben – Emotionale Diskussion um ein Gernsheimer Kleinod
